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Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

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TraFoNetz bei Delegationsreise in Chinas Wirtschaftsmetropolen – Chancen für den Nordschwarzwald

Was können Unternehmen im Nordschwarzwald von China lernen? Um dies herauszufinden, nahm Veronika Glenk, Projektmanagerin des Transformationsnetzwerks Nordschwarzwald (TraFoNetz), an einer Delegationsreise nach China teil. Veranstaltet wurde sie vom baden-württembergischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus in Zusammenarbeit mit den Landesagenturen Baden-Württemberg International (BW_i) und e-mobil BW.
Die Delegationsgruppe aus Baden-Württemberg besuchte während ihrer China-Reise auch das Unternehmen Huawei. Foto:TanXiandong

Von Veronika Glenk | 08.12.2024

In den Technologiezentren Shenzhen und Shanghai erlebte die baden-württembergische Gruppe mit Vertreterinnen und Vertretern aus Unternehmen und Politik die neuesten Entwicklungen im Bereich Elektromobilität und Digitalisierung.

„China gilt als Vorreiter im Bereich der Elektromobilität“, berichtet die TraFoNetz-Projektleiterin. Während deutsche Elektroautos vor Ort als „nicht hip genug“ gelten würden, dominiere der Markt für chinesische Elektro- und Hybridfahrzeuge. Deutsche Unternehmen wie Volkswagen, das in Hefei sein größtes Entwicklungszentrum außerhalb Deutschlands betreibt, profitieren von strategischen Kooperationen mit lokalen Partnern. Dies ermöglicht die schnelle Anpassung an die hohe Nachfrage nach innovativen Fahrzeugen.

HUAWEI Campus in Shenzhen. Foto: Veronika Glenk

„Die Chinesen beeindrucken durch das Tempo der Innovationen“, macht die Projektmanagerin deutlich: Entwicklungszyklen, die in Deutschland Jahre dauern, würden in China oft in wenigen Monaten realisiert. Diese Dynamik gebe kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) aus dem Nordschwarzwald aber auch wertvolle Impulse, um ihre Entwicklungsprozesse zu beschleunigen und sich an lokale Marktbedürfnisse anzupassen.

Trotz technischer Fortschritte leide China unter der Immobilienkrise und hoher Jugendarbeitslosigkeit, was das Land zwinge, seine Produkte vermehrt auf dem Weltmarkt anzubieten. Das ambitionierte „Made in China 2025“-Programm ziele darauf ab, China zum Weltmarktführer in Schlüsseltechnologien zu machen. Dies verstärke den globalen Wettbewerb. Doch für deutsche Unternehmen bieten sich laut Glenk durch Kooperationen Chancen, besonders im Bereich der Fahrzeugsoftware.

Als weiteres zentrales Thema machte die Delegationsreisende von TraFoNetz die Plattformökonomie aus. Unternehmen wie *ThunderSoft* und *AutoX* setzen demnach auf digitale Geschäftsmodelle, die Hardware, Software und Dienstleistungen verbinden. Auch Professor Dr. Katharina Hölzle, Technologiebeauftragte Baden-Württembergs, betonte die Bedeutung digitaler Ökosysteme wie Alipay. KMUs sollten stärker in Plattformstrukturen denken, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Größte Fußgängerzone in Shanghai. Foto: Veronika Glenk

Das Fazit von Veronika Glenk: „Die Delegationsreise verdeutlicht, dass China nicht nur Konkurrent, sondern auch Partner sein kann.“ Für kleine und mittelständische Unternehmen im Nordschwarzwald würden sich durch Kooperationen und technologische Fortschritte große Chancen ergeben, im globalen Wettbewerb zu bestehen.

„Diese Reise war von enormer Bedeutung, um nicht nur die aktuellen Entwicklungen in technologischen Schlüsselbereichen zu erkennen, sondern auch, um wertvolles Wissen über Markttrends und Zukunftstechnologien in die Region Nordschwarzwald zu tragen“, betonte Jochen Protzer, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald GmbH, die das Projekt TraFoNetz federführend betreut. Protzer weiter: „Unsere Unternehmen im Nordschwarzwald müssen über die internationalen Entwicklungen informiert sein, um konkurrenzfähig zu bleiben und neue Chancen in einem sich schnell wandelnden globalen Marktumfeld zu ergreifen.“

Weitere Informationen zur China-Reise:

Veronika Glenk

Telefon:  07231 / 15436939

E-Mail: veronika.glenk@nordschwarzwald.de

Robotaxi von AutoX in Shenzhen. Foto: Veronika Glenk

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