
Oliver Reitz
Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)
11.11.2024
2024 ist das Jahr, in dem Deutschland sein Wohlfühl-Niveau aus den 2010er-Jahren wieder erreicht hat: Die durchschnittliche Lebenszufriedenheit ist im Vergleich zum Vorjahr spürbar um 0,14 Punkte auf 7,06 von 10 Punkten gestiegen. Nach einem Tiefpunkt im Jahr 2021, als der Wert auf 6,58 abgesackt war, sind die Deutschen wieder spürbar zufriedener – das größte Plus seit Jahren.
Die Lebenszufriedenheit ist 2024 besonders bei jenen stark gestiegen, die während der Pandemie besonders belastet waren: Alleinlebende (+0,33 Punkte), Jugendliche und junge Erwachsene (+0,26 Punkte) sowie berufstätige Mütter (+0,16 Punkte) verzeichnen laut dem SKL Glücksatlas die größten Verbesserungen. Zum deutlichen Anstieg der Lebenszufriedenheit trugen auch die hohen Tarifabschlüsse und der Rückgang der Inflation bei. Dadurch stieg die Zufriedenheit mit dem Einkommen um 0,17 Punkte auf 6,81 Punkte. Allerdings bleibt die Familienzufriedenheit weiterhin hinter dem Vor-Corona-Niveau zurück. Mit aktuell 7,53 Punkten ist sie noch deutlich vom Wert von 8,02 Punkten aus der Zeit vor der Pandemie entfernt. Familien kämpfen nach wie vor nicht nur mit den Folgen der Pandemie, sondern auch mit den weiterhin hohen Lebenshaltungskosten.
Am erfreulichen starken Anstieg der Lebenszufriedenheit in Deutschland nehmen nicht
alle Bundesländer im gleichen Ausmaß teil. Nur in Hamburg, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Brandenburg wurde das Vor-Corona-Niveau erreicht oder sogar übertroffen. Vier Bundesländer – Hessen, Sachsen, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern – verzeichnen 2024 hingegen einen Rückgang der Lebenszufriedenheit.
Regional betrachtet zeigt der Glücksatlas 2024 ein deutliches Bild: Die glücklichsten Deutschen leben derzeit in Hamburg. Mit 7,38 Punkten verdrängt die Hansestadt sogar Schleswig-Holstein vom ersten Platz, das lange die Spitzenposition im Glücksranking hielt. Schleswig-Holstein ist 2024 auf Platz drei mit 7,23 Punkten gefallen – ein Ergebnis, das bereits seit der Corona-Pandemie schleichend abnimmt. Gründe hierfür liegen in der fortschreitenden Urbanisierung, Landflucht und Überalterung der Region. Auf Platz zwei hat es Bayern mit ebenfalls 7,23 Punkten geschafft.
Bemerkenswert ist auch der Zuwachs in Nordrhein-Westfalen, das mit 7,17 Punkten exakt das Vorkrisenniveau erreicht hat. Rheinland-Pfalz (7,11 Punkte) und Baden-Württemberg (7,10 Punkte) konnten sich ins obere Mittelfeld zurückkämpfen und setzen damit eine positive Entwicklung fort. Der Westen Deutschlands dominiert somit das obere Drittel des Rankings, während sich der Osten wieder in die mittleren und unteren Plätze einreiht.
Mit einer Durchschnittszufriedenheit von 6,79 Punkten liegt der Osten Deutschlands 0,34 Punkte unter dem West-Niveau von 7,13 Punkten. 2021 war der Unterschied beinahe verschwunden, aber die Kluft ist nun zurückgekehrt. Bundesländer wie Sachsen, die in den vergangenen Jahren im Glücksranking nach oben kletterten, sind nun wieder in das untere Mittelfeld gefallen. Ein weiterer Effekt des „Normalisierungstrends“ der 2010er-Jahre ist, dass das einstige Gleichgewicht der Regionen nachlässt und sich die Verteilung der Lebenszufriedenheit wieder deutlicher entlang der bekannten Ost-West-Grenzen aufteilt.
Der Unterschied zwischen dem „glücklichsten“ Bundesland Hamburg und dem „unglücklichsten“ Mecklenburg-Vorpommern (6,17 Punkte) beträgt 2024 beeindruckende 1,21 Punkte – mehr als doppelt so viel wie 2019 (0,68 Punkte).
Der „SKL Glücksatlas“ ist eine regelmäßige Studie zur Lebenszufriedenheit der Deutschen. Seit Anfang 2022 ist die SKL (Süddeutsche Klassenlotterie) Partner des Glücksatlas, bis Ende 2021 wurde er von der Deutschen Post herausgegeben. Unter skl-gluecksatlas.de werden kontinuierlich aktuelle Daten, Analysen und Sonderstudien über die Entwicklung der Lebenszufriedenheit in Deutschland bereitgestellt.
Die Daten für den SKL Glücksatlas 2024 stammen aus insgesamt 12 monatlichen Befragungen von Juli 2023 bis Juni 2024 mit insgesamt 12.452 repräsentativ Befragten ab
16 Jahren in Form von mündlich-persönlichen Interviews durch das Institut für Demoskopie Allensbach zur Erfassung der allgemeinen Lebenszufriedenheit der Deutschen.
Zur Erfassung der Zufriedenheiten mit den Lebensbereichen Arbeit, Einkommen, Familie und Gesundheit wurden vom IfD Allensbach von Februar bis April 2024 insgesamt 3.161 Bürger ab 16 Jahren repräsentativ in Form von mündlich-persönlichen Interviews befragt. Zudem befragte das Berliner Meinungsforschungsinstitut Ipsos insgesamt 2.000 Deutsche zwischen 18 und 65 Jahren (computergestützte Online-Befragung) repräsentativ zu den Ost-West-Unterschieden, verschiedenen emotionalen Indikatoren und sozialen Medien.
pm/tm
11.11.2024
2024 ist das Jahr, in dem Deutschland sein Wohlfühl-Niveau aus den 2010er-Jahren wieder erreicht hat: Die durchschnittliche Lebenszufriedenheit ist im Vergleich zum Vorjahr spürbar um 0,14 Punkte auf 7,06 von 10 Punkten gestiegen. Nach einem Tiefpunkt im Jahr 2021, als der Wert auf 6,58 abgesackt war, sind die Deutschen wieder spürbar zufriedener – das größte Plus seit Jahren.
Die Lebenszufriedenheit ist 2024 besonders bei jenen stark gestiegen, die während der Pandemie besonders belastet waren: Alleinlebende (+0,33 Punkte), Jugendliche und junge Erwachsene (+0,26 Punkte) sowie berufstätige Mütter (+0,16 Punkte) verzeichnen laut dem SKL Glücksatlas die größten Verbesserungen. Zum deutlichen Anstieg der Lebenszufriedenheit trugen auch die hohen Tarifabschlüsse und der Rückgang der Inflation bei. Dadurch stieg die Zufriedenheit mit dem Einkommen um 0,17 Punkte auf 6,81 Punkte. Allerdings bleibt die Familienzufriedenheit weiterhin hinter dem Vor-Corona-Niveau zurück. Mit aktuell 7,53 Punkten ist sie noch deutlich vom Wert von 8,02 Punkten aus der Zeit vor der Pandemie entfernt. Familien kämpfen nach wie vor nicht nur mit den Folgen der Pandemie, sondern auch mit den weiterhin hohen Lebenshaltungskosten.
Am erfreulichen starken Anstieg der Lebenszufriedenheit in Deutschland nehmen nicht
alle Bundesländer im gleichen Ausmaß teil. Nur in Hamburg, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Brandenburg wurde das Vor-Corona-Niveau erreicht oder sogar übertroffen. Vier Bundesländer – Hessen, Sachsen, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern – verzeichnen 2024 hingegen einen Rückgang der Lebenszufriedenheit.
Regional betrachtet zeigt der Glücksatlas 2024 ein deutliches Bild: Die glücklichsten Deutschen leben derzeit in Hamburg. Mit 7,38 Punkten verdrängt die Hansestadt sogar Schleswig-Holstein vom ersten Platz, das lange die Spitzenposition im Glücksranking hielt. Schleswig-Holstein ist 2024 auf Platz drei mit 7,23 Punkten gefallen – ein Ergebnis, das bereits seit der Corona-Pandemie schleichend abnimmt. Gründe hierfür liegen in der fortschreitenden Urbanisierung, Landflucht und Überalterung der Region. Auf Platz zwei hat es Bayern mit ebenfalls 7,23 Punkten geschafft.
Bemerkenswert ist auch der Zuwachs in Nordrhein-Westfalen, das mit 7,17 Punkten exakt das Vorkrisenniveau erreicht hat. Rheinland-Pfalz (7,11 Punkte) und Baden-Württemberg (7,10 Punkte) konnten sich ins obere Mittelfeld zurückkämpfen und setzen damit eine positive Entwicklung fort. Der Westen Deutschlands dominiert somit das obere Drittel des Rankings, während sich der Osten wieder in die mittleren und unteren Plätze einreiht.
Mit einer Durchschnittszufriedenheit von 6,79 Punkten liegt der Osten Deutschlands 0,34 Punkte unter dem West-Niveau von 7,13 Punkten. 2021 war der Unterschied beinahe verschwunden, aber die Kluft ist nun zurückgekehrt. Bundesländer wie Sachsen, die in den vergangenen Jahren im Glücksranking nach oben kletterten, sind nun wieder in das untere Mittelfeld gefallen. Ein weiterer Effekt des „Normalisierungstrends“ der 2010er-Jahre ist, dass das einstige Gleichgewicht der Regionen nachlässt und sich die Verteilung der Lebenszufriedenheit wieder deutlicher entlang der bekannten Ost-West-Grenzen aufteilt.
Der Unterschied zwischen dem „glücklichsten“ Bundesland Hamburg und dem „unglücklichsten“ Mecklenburg-Vorpommern (6,17 Punkte) beträgt 2024 beeindruckende 1,21 Punkte – mehr als doppelt so viel wie 2019 (0,68 Punkte).
Der „SKL Glücksatlas“ ist eine regelmäßige Studie zur Lebenszufriedenheit der Deutschen. Seit Anfang 2022 ist die SKL (Süddeutsche Klassenlotterie) Partner des Glücksatlas, bis Ende 2021 wurde er von der Deutschen Post herausgegeben. Unter skl-gluecksatlas.de werden kontinuierlich aktuelle Daten, Analysen und Sonderstudien über die Entwicklung der Lebenszufriedenheit in Deutschland bereitgestellt.
Die Daten für den SKL Glücksatlas 2024 stammen aus insgesamt 12 monatlichen Befragungen von Juli 2023 bis Juni 2024 mit insgesamt 12.452 repräsentativ Befragten ab
16 Jahren in Form von mündlich-persönlichen Interviews durch das Institut für Demoskopie Allensbach zur Erfassung der allgemeinen Lebenszufriedenheit der Deutschen.
Zur Erfassung der Zufriedenheiten mit den Lebensbereichen Arbeit, Einkommen, Familie und Gesundheit wurden vom IfD Allensbach von Februar bis April 2024 insgesamt 3.161 Bürger ab 16 Jahren repräsentativ in Form von mündlich-persönlichen Interviews befragt. Zudem befragte das Berliner Meinungsforschungsinstitut Ipsos insgesamt 2.000 Deutsche zwischen 18 und 65 Jahren (computergestützte Online-Befragung) repräsentativ zu den Ost-West-Unterschieden, verschiedenen emotionalen Indikatoren und sozialen Medien.
pm/tm
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