Oliver Reitz
Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)
22.07.2024
von Ralf Recklies
Auf den ersten Blick scheinen die Malermanufaktur Can Kafadars in Calw, Franziska Weilers Süßstoff Patisserie in Wimsheim oder das von Lisa Dengler und Marc Hofmann unlängst gestartete Pforzheimer Projekt PF Next wenig miteinander gemeinsam zu haben. Der Eindruck aber täuscht. Denn auch wenn die Projekte drei ganz unterschiedliche Branchen repräsentieren, so gehören sie mit der Pfinztaler Firma Aufzugservice BW, einer von Thorsten Kehne gegründeten Beratungs- & Consultingfirma für Führungskräfte im Wimsheim sowie der von der Schmuckdesignerin Jasmina Jovy in Pforzheim betriebenen Firma Jasmina Jovy Jewelery doch zum einem Kreis junger Firmen, die in den vergangenen Jahren erfolgreich in der Region Nordschwarzwald an den Start gegangen sind. Sie haben als innovative Start-ups zudem in der Wirtschaftsregion besondere Akzente gesetzt und hoffen darauf, nicht nur ihre eigenen Ideen langfristig umsetzen zu können, sondern die Region auch als Arbeitgeber und Ausbildungsbetriebe zu bereichern.
Bereits zum elften Mal hatte das Start-up Ökosystem Nordschwarzwald zu einer Start-up-Night der Wirtschaftsregion eingeladen. Zur Freude des Organisationsteams „haben wir nun erstmals die 100 gerissen“, wie Jörg Fuchs von der Handwerkskammer Karlsruhe am Ende zufrieden feststellte. Die positive Entwicklung der Besucherzahlen zeige, dass man mit dem Format Start-up-Night auf das richtige Pferd setze. In der Strandbar SP6 auf dem Dach des Sparkassenparkhauses an der Luisenstraße präsentierten diesmal sechs ausgewählte Jungunternehmer ihre Firmen, moderiert von Carina Hofmeyer von den Wirtschaftsjunioren Nordschwarzwald. Schnell wurde dabei deutlich: Individualität, Schnelligkeit sowie Verlässlichkeit, aber auch der Mut, mit innovativen Konzepten in den Markt einzutreten, sind wichtige Voraussetzungen, um sich durchsetzen zu können.
Can Kafadar setzt in seiner noch jungen Malermanufaktur auf digitale Unterstützung. Foto: Ralf Recklies
Can Kafadar setzt so bei seinen Leistungen als Maler- und Lackiermeister nicht nur auf höchste Qualität, sondern auch auf eine gute und schnelle Kommunikation. Er, so Kafadar, habe sich das Ziel gesetzt, alle Angebotsanfragen binnen weniger Stunden zu beantworten. Aus diesem Grund habe er in seinem mobilen Büro auch immer sein Tablet dabei und reagiere möglichst sofort, wenn ihn Anfragen erreichten. „Ich will traditionelles Handwerk mit moderner Soft- und Hardware kombinieren“, so der Calwer Gründer. Er hält es für nicht mehr zeitgemäß, wenn Handwerker bei den Kunden alles auf Notizzettel schrieben, statt gleich alle Daten digital zu erfassen. Diese moderne Arbeitsweise bringe ihm einige Vorteile, wie Kafadar ausführte.
Lisa Dengler und Marc Hofmann zählen inzwischen mehr als 10000 Nutzer auf ihrem Instagram-Account PF Next. Foto: Ralf Recklies
Ganz auf die digitale Welt setzt das Projekt PF-Next, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, auf die vielen attraktiven Angebote der Goldstadt mittels eigener Homepage und Sozialer Medien aufmerksam zu machen. Noch können die beiden Gründer Lisa Dengler und Marc Hofmann zwar nicht von ihrer Firma leben, sie hoffen aber spätestens Ende dieses, Anfang nächsten Jahres ihre seitherigen Hauptjobs für PF Next an den Nagel hängen zu können.
Lukas Gaiser bietet mit zwei Kollegen Dienstleistungen für Aufzüge an. Foto: Ralf Recklies
An Erfolg mangelt es auch der Pfinztaler Firma Aufzugservice BW laut Lukas Gaiser nicht. Mit zwei weiteren Partnern hat er das Unternehmen gegründet und sieht sich für die Zukunft gut aufgestellt, da man als kleines Unternehmen schnell reagieren könne. Man biete alle Serviceleistungen rund um Aufzüge an. Rund 130 Anlagen betreut das 2021 gegründete Unternehmen inzwischen. Eine der größten Herausforderungen sei es gewesen, sich auch an neue, große Projekte heranzuwagen. Angesichts der positiven Entwicklung wolle man Mitarbeiter einstellen und künftig auch selbst ausbilden. Positiv gegenüber großen Konkurrenten sei, dass man sich oft persönlich vorstellen und Präsenz zeigen könne. „Das schätzen die Kunden sehr.“
Franziska Weiler bietet von Wimsheim aus französische Patisserie an. Foto: Ralf Recklies
Einen engen Kontakt zu ihren Kunden pflegt auch Franziska Weiler mit ihrer Süßstoff Patisserie. Ganz bewusst habe sie sich mit ihrem Angebot dafür entschieden, keine Konkurrenz zu bestehenden Anbietern von Süßgebäck zu werden, sondern mit französischer Patisserie zu trumpfen. Dies komplett Glutenfrei und zuckerreduziert. Während die Produktion in Wimsheim erfolgt, werden die Waren mobil über den Foodtrailer Babsie angeboten, mit dem Franziska Weiler vielerorts auftaucht und auch gebucht werden kann. Dabei setze sie verstärkt auch auf Kooperationen Die Termine, wo sie auftauche, seien über die Homepage zu finden.
Thorsten Kehler hat die Akademie Nordschwarzwald zur Aus- und Weiterbildung von Führungskräften gegründet. Foto: Ralf Recklies
Auch Thorsten Kehne ist in Wimsheim beheimatet. Er hat sich als ehemaliger Vertriebsleiter in der Schuhindustrie selbstständig gemacht und bietet mit seiner IMDI-Akademie Nordschwarzwald Aus- und Weiterbildungsangebote für Führungskräfte an. Schließlich sei es wichtig, dass Führungskräfte wüssten, wie man die Menschen, die man in vier Typklassen kategorisieren könne, ansprechen muss, „damit diese tun, was man will“.
Die Designerin Jasmina Jovy (rechts im Bild) gestaltet Schmuck und lockt ihre Kunden auch mit Events nach Pforzheim. Foto: Ralf Recklies
Jasmina Jovy war schließlich die Sechste im Bunde, die sich präsentierte und dabei vor allem darauf verwies, dass man mit Leidenschaft und großem Engagement an die Sache herangehen müsse, wenn man Erfolg haben wolle. Inzwischen bietet die Schmuckdesignerin nicht nur Schmuck an und verbindet dabei oft Altes und Neues im Schmuckbereich, sondern sorge auch mit Events dafür, dass die Menschen teilweise von weit her ins Kollmar & Jourdan Haus nach Pforzheim kämen. „Man sollte viel lernen, viel ausprobieren und immer versuchen, so gut wie möglich in der Sache zu werden“, so Jovys Tipp, auf die Frage, wie man den Erfolg schaffe. Man müsse einfach immer das Beste geben.
Die nächste und damit 12. Start-up-Night, bei der GründerInnen und damit auch tolle Ideen vorgestellt werden, ist für den 11. Oktober 2024 in Horb geplant.
22.07.2024
von Ralf Recklies
Auf den ersten Blick scheinen die Malermanufaktur Can Kafadars in Calw, Franziska Weilers Süßstoff Patisserie in Wimsheim oder das von Lisa Dengler und Marc Hofmann unlängst gestartete Pforzheimer Projekt PF Next wenig miteinander gemeinsam zu haben. Der Eindruck aber täuscht. Denn auch wenn die Projekte drei ganz unterschiedliche Branchen repräsentieren, so gehören sie mit der Pfinztaler Firma Aufzugservice BW, einer von Thorsten Kehne gegründeten Beratungs- & Consultingfirma für Führungskräfte im Wimsheim sowie der von der Schmuckdesignerin Jasmina Jovy in Pforzheim betriebenen Firma Jasmina Jovy Jewelery doch zum einem Kreis junger Firmen, die in den vergangenen Jahren erfolgreich in der Region Nordschwarzwald an den Start gegangen sind. Sie haben als innovative Start-ups zudem in der Wirtschaftsregion besondere Akzente gesetzt und hoffen darauf, nicht nur ihre eigenen Ideen langfristig umsetzen zu können, sondern die Region auch als Arbeitgeber und Ausbildungsbetriebe zu bereichern.
Bereits zum elften Mal hatte das Start-up Ökosystem Nordschwarzwald zu einer Start-up-Night der Wirtschaftsregion eingeladen. Zur Freude des Organisationsteams „haben wir nun erstmals die 100 gerissen“, wie Jörg Fuchs von der Handwerkskammer Karlsruhe am Ende zufrieden feststellte. Die positive Entwicklung der Besucherzahlen zeige, dass man mit dem Format Start-up-Night auf das richtige Pferd setze. In der Strandbar SP6 auf dem Dach des Sparkassenparkhauses an der Luisenstraße präsentierten diesmal sechs ausgewählte Jungunternehmer ihre Firmen, moderiert von Carina Hofmeyer von den Wirtschaftsjunioren Nordschwarzwald. Schnell wurde dabei deutlich: Individualität, Schnelligkeit sowie Verlässlichkeit, aber auch der Mut, mit innovativen Konzepten in den Markt einzutreten, sind wichtige Voraussetzungen, um sich durchsetzen zu können.
Can Kafadar setzt in seiner noch jungen Malermanufaktur auf digitale Unterstützung. Foto: Ralf Recklies
Can Kafadar setzt so bei seinen Leistungen als Maler- und Lackiermeister nicht nur auf höchste Qualität, sondern auch auf eine gute und schnelle Kommunikation. Er, so Kafadar, habe sich das Ziel gesetzt, alle Angebotsanfragen binnen weniger Stunden zu beantworten. Aus diesem Grund habe er in seinem mobilen Büro auch immer sein Tablet dabei und reagiere möglichst sofort, wenn ihn Anfragen erreichten. „Ich will traditionelles Handwerk mit moderner Soft- und Hardware kombinieren“, so der Calwer Gründer. Er hält es für nicht mehr zeitgemäß, wenn Handwerker bei den Kunden alles auf Notizzettel schrieben, statt gleich alle Daten digital zu erfassen. Diese moderne Arbeitsweise bringe ihm einige Vorteile, wie Kafadar ausführte.
Lisa Dengler und Marc Hofmann zählen inzwischen mehr als 10000 Nutzer auf ihrem Instagram-Account PF Next. Foto: Ralf Recklies
Ganz auf die digitale Welt setzt das Projekt PF-Next, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, auf die vielen attraktiven Angebote der Goldstadt mittels eigener Homepage und Sozialer Medien aufmerksam zu machen. Noch können die beiden Gründer Lisa Dengler und Marc Hofmann zwar nicht von ihrer Firma leben, sie hoffen aber spätestens Ende dieses, Anfang nächsten Jahres ihre seitherigen Hauptjobs für PF Next an den Nagel hängen zu können.
Lukas Gaiser bietet mit zwei Kollegen Dienstleistungen für Aufzüge an. Foto: Ralf Recklies
An Erfolg mangelt es auch der Pfinztaler Firma Aufzugservice BW laut Lukas Gaiser nicht. Mit zwei weiteren Partnern hat er das Unternehmen gegründet und sieht sich für die Zukunft gut aufgestellt, da man als kleines Unternehmen schnell reagieren könne. Man biete alle Serviceleistungen rund um Aufzüge an. Rund 130 Anlagen betreut das 2021 gegründete Unternehmen inzwischen. Eine der größten Herausforderungen sei es gewesen, sich auch an neue, große Projekte heranzuwagen. Angesichts der positiven Entwicklung wolle man Mitarbeiter einstellen und künftig auch selbst ausbilden. Positiv gegenüber großen Konkurrenten sei, dass man sich oft persönlich vorstellen und Präsenz zeigen könne. „Das schätzen die Kunden sehr.“
Franziska Weiler bietet von Wimsheim aus französische Patisserie an. Foto: Ralf Recklies
Einen engen Kontakt zu ihren Kunden pflegt auch Franziska Weiler mit ihrer Süßstoff Patisserie. Ganz bewusst habe sie sich mit ihrem Angebot dafür entschieden, keine Konkurrenz zu bestehenden Anbietern von Süßgebäck zu werden, sondern mit französischer Patisserie zu trumpfen. Dies komplett Glutenfrei und zuckerreduziert. Während die Produktion in Wimsheim erfolgt, werden die Waren mobil über den Foodtrailer Babsie angeboten, mit dem Franziska Weiler vielerorts auftaucht und auch gebucht werden kann. Dabei setze sie verstärkt auch auf Kooperationen Die Termine, wo sie auftauche, seien über die Homepage zu finden.
Thorsten Kehler hat die Akademie Nordschwarzwald zur Aus- und Weiterbildung von Führungskräften gegründet. Foto: Ralf Recklies
Auch Thorsten Kehne ist in Wimsheim beheimatet. Er hat sich als ehemaliger Vertriebsleiter in der Schuhindustrie selbstständig gemacht und bietet mit seiner IMDI-Akademie Nordschwarzwald Aus- und Weiterbildungsangebote für Führungskräfte an. Schließlich sei es wichtig, dass Führungskräfte wüssten, wie man die Menschen, die man in vier Typklassen kategorisieren könne, ansprechen muss, „damit diese tun, was man will“.
Die Designerin Jasmina Jovy (rechts im Bild) gestaltet Schmuck und lockt ihre Kunden auch mit Events nach Pforzheim. Foto: Ralf Recklies
Jasmina Jovy war schließlich die Sechste im Bunde, die sich präsentierte und dabei vor allem darauf verwies, dass man mit Leidenschaft und großem Engagement an die Sache herangehen müsse, wenn man Erfolg haben wolle. Inzwischen bietet die Schmuckdesignerin nicht nur Schmuck an und verbindet dabei oft Altes und Neues im Schmuckbereich, sondern sorge auch mit Events dafür, dass die Menschen teilweise von weit her ins Kollmar & Jourdan Haus nach Pforzheim kämen. „Man sollte viel lernen, viel ausprobieren und immer versuchen, so gut wie möglich in der Sache zu werden“, so Jovys Tipp, auf die Frage, wie man den Erfolg schaffe. Man müsse einfach immer das Beste geben.
Die nächste und damit 12. Start-up-Night, bei der GründerInnen und damit auch tolle Ideen vorgestellt werden, ist für den 11. Oktober 2024 in Horb geplant.
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