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Wirtschaftskraft ist in der Tat ein „Plus“ – ein Mehr an Themen, an Hintergründen und an Aktualität. Mit dieser Plattform wird die wirtschaftliche Kompetenz des Standortes Pforzheim medial begleitet und weit in die Region getragen.

Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

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16+ mit Samuel Wolf, Geschäftsführer bei vapic GmbH in Neubulach-Oberhaugstett

Die Tätigkeit im Familienbetrieb vapic, den Experten für industrielle Bauteilreinigung, war nicht geplant. Dass er im jungen Alter von 27 Jahren den Sprung in die Chefetage schaffen würde, ist seinem Fleiß und Optimismus zuzuschreiben. Dabei genießt Samuel Wolf das vollständige Vertrauen seines Teams.
Samuel Wolf ist Geschäftsführer bei vapic - Industrielle Bauteilreinigung. Quelle: Ralf Löwenbrück, epic works.

26.04.2024

Der 28-jährige Samuel Wolf ist Geschäftsführer bei vapic in Oberhaugstett. Mit seiner Ausbildung zum Elektroniker für Geräte und Systeme bei Berthold Technologies in Bad Wildbad wurde der Grundstein gelegt, um heute im Familienunternehmen erfolgreich tätig zu sein. Dazu durchlief der gebürtige Pforzheimer verschiedene Abteilungen wie den Anlagenbau, die Lohnreinigung, die Chemie, das Labor und viele mehr. Im April 2023 wurde er Teil der Geschäftsführung und kümmert sich seitdem vor allem um den Verkauf und das Marketing sowie den Bereich Chemie. Ergänzt hat Samuel Wolf seine fachliche Expertise durch den nebenberuflichen Erwerb des Technischen Fach- und Betriebswirts.

Ganze elfmal ist Samuel Wolf bereits in der Region umgezogen und hat sein Zuhause schließlich mit seiner Frau und dem anderthalbjährigen Sohn in Nagold gefunden.

Der umtriebige Geschäftsführer hat sich auf seiner Reise im Flugzeug nach Peking die Zeit für das Interview mit WirtschaftsKRAFT genommen.

Mehr zu vapic unter:

vapic GmbH – Experten der industriellen Bauteilreinigung

1. Womit kann man Ihnen immer eine Freude bereiten?

Mir kann man mit sehr vielen Dingen große Freude bereiten, da ich ein offener und lebensfroher Mensch bin. Meine Top 3 würde ich aber mit Überraschungsausflügen, gutem Essen und einem Gespräch, das nicht nur an der Oberfläche kratzt, beschreiben.

2. Was ist Ihnen in Ihrer Karriere bisher besonders geglückt?

Es war nie geplant, in das Unternehmen meines Vaters einzusteigen. Als ich jedoch dabei war, habe ich mir als Ziel gesetzt, Geschäftsführer zu werden, bis ich 30 Jahre alt bin. Das ist mir nun mit 27 Jahren gelungen. Besonders hat es mich gefreut, dass ich durch diese Entscheidung bei allen Kollegen und Kolleginnen im Betrieb einen großen Rückhalt hatte und ich das Vertrauen unseres Teams genieße.

3. Wie sieht ein ideales Wochenende für Sie aus?

Auf jeden Fall voller Aktivitäten. Gemeinsam mit meiner Frau und meinem Sohn aufstehen, in einem schönen Café ausgiebig frühstücken gehen und danach zu einem Tagesausflug oder auf den Spielplatz. Am Abend schaue ich mit meiner Frau tatsächlich gerne TV Serien oder treffe mich mit Freunden zum Beispiel zum Billard spielen. Eines meiner größten Hobbys ist auch das Kochen – ich liebe es für meine Familie neue Gerichte auszuprobieren.

4. Welche Ziele haben Sie sich (beruflich oder privat) für die nächsten Monate gesetzt?

Das ist ein Thema, mit dem ich mich aktuell viel beschäftige. Tatsächlich habe ich meine C-Ziele (also Ziele, die für manch andere unerreichbar scheinen) noch nicht definiert – ich arbeite aber daran. Eines meiner größten Ziele ist, die richtige Balance zwischen Familie und Beruf zu halten. Ich möchte auf keines von beiden verzichten und beiden Bereichen mehr als gerecht werden. Im Betrieb möchten wir unsere interne Struktur in den nächsten Monaten verbessern, privat steht der Umzug in unser erstes eigenes Haus an.

5. Was ist das Lustigste oder Verrückteste, das Ihnen je passiert ist?

Ich war mal bei der Aral Tankstelle in Höfen an der Enz tanken und als ich hineinkam, hat die Kassiererin gerufen: „Sie haben gewonnen, Sie haben gewonnen!“ und einen Buzzer unter der Theke rausgeholt der Siegesmusik abgespielt hat. Das war wirklich strange in einer Alltagssituation. Ich war total geschockt – genauso wie die Leute hinter mir. Das war dann eine Aktion, bei der man für die Tankfüllung Payback Punkte gewonnen hat. Davon habe ich mir dann einen WMF-Messerblock inklusive Messern eingelöst.

6. Welcher Ort ist für Sie der schönste der Welt?

Die schönsten Orte der Welt für mich sind zum einen der Kurpark in Bad Wildbad, da ich hier heiraten durfte und großartige Erinnerungen damit verbinde und zum anderen unser aktueller Wohnort Nagold. Wir freuen uns riesig darüber, hier wohnen zu dürfen, da jeder Spaziergang durch Nagold sich wie Urlaub anfühlt.

7. Wohin würden Sie reisen, wenn Sie eine Zeitmaschine hätten?

Ich würde vermutlich nach Thailand reisen. Hier habe ich insgesamt rund 2 Jahre meines Lebens als Kind verbracht. Die Menschen, die Kultur und auch die Gegend sind sehr beeindruckend. Hier habe ich auch eine meiner bisher besten Taten vollbracht. Unsere Nachbarfamilie mit drei Kindern konnte sich die Stromversorgung finanziell nicht mehr leisten und ich habe ihnen als 8-Jähriger mein gesamtes, angespartes Taschengeld gegeben. Soweit ich mich erinnere, hat dies für 2 Jahre gereicht.

8. Welchen Song hören Sie immer wieder gerne?

„You are the Reason“ von Calum Scott. Ein Song, der sehr viele Emotionen vermittelt – am liebsten sehr laut. Ein weiterer Song, den ich sehr gerne höre, ist „Winterschlaf“ von Donato.

9. Was sind Ihre Stärken / Schwächen?

Eine klassische Bewerbungsgespräch-Frage, hier war ich wohl nie besonders gut drin.
Meine Stärken sind wohl mein Tatendrang und die Einstellung zu Neuem, die offene Art für das Netzwerken und meine Energie. Als Schwächen würde ich sagen, dass ich manchmal etwas zu schnell handle. Weiterhin geht es im Familienbetrieb manchmal in die emotionale Stufe, was nicht immer hilfreich ist.

10. Was war der beste Ratschlag, den Sie jemals bekommen haben und warum?

Ich vermute, den besten Ratschlag habe ich erst kürzlich am 04. April von Kathrin Gruber der Firma Wartenfelser in Franken erhalten. „Du kannst alles schaffen, was du möchtest Samuel“, das sagte sie an demselben Tag, als wir uns beim Process Gardening Community Treffen kennengelernt haben. Unsere Gedanken und unsere Einstellung spielen meines Erachtens eine große Rolle – und oftmals sollten wir gar nicht die Option des Scheiterns in Betracht ziehen. Denn nur was wir uns vorstellen können, wird in den meisten Fällen auch passieren.

11. Wie würde sich Ihr Leben verändern, wenn Sie aus finanzieller Sicht nicht mehr arbeiten müssten?

Vermutlich nicht sonderlich viel. Uns geht es gut hier und wir können dankbar dafür sein, dass wir uns jeden Tag frei gestalten können. Vermutlich würde ich etwas weniger arbeiten und unser großartiges Team würden weitere großartige Menschen bereichern. So hätte ich mehr Zeit für das Wichtigste im Leben: die Familie.

12. Welche 3-5 Werte sind Ihnen besonders wichtig?

Eine einfache Frage: Ehrlichkeit, Vertrauen, Loyalität, Respekt und Treue.

13. Was darf in Ihrem Kühlschrank nicht fehlen?

Aufstriche und Antipasti vom mediterranen Stand auf dem Nagolder Markt.

14. Welches Buch könnten Sie mehrmals lesen?

In der Regel würde ich nie dasselbe Buch oder denselben Film mehrmals lesen bzw. anschauen. Tatsächlich habe ich auch noch nicht sehr viele Bücher gelesen. Aktuell lese ich „Weiter rudern oder zielbewusst Segel setzen?“ von Christian Steiner – ob ich das nochmal lesen würde, gebe ich gerne auf Anfrage weiter, wenn ich durch bin: s.wolf@vapic.de

15. Welche Erfindung ist für Sie die bedeutendste?

Hier muss ich wirklich länger drüber nachdenken. Spontan würde ich sagen Antibiotika, da es etlichen Menschen auf der Welt jeden Tag weiterhilft. Auch interessant: Warum fliegt ein Flugzeug eigentlich -> kann ich nur empfehlen bei YouTube einzugeben.

16. Was müsste Ihrer Meinung nach dringend erfunden werden?

Ein Aufräumroboter für Kinderzimmer wäre wirklich klasse, dies würde uns jeden Tag viel Arbeit ersparen.

+ Mal angenommen, Sie könnten die ganze Welt erreichen:
Welche Botschaft(en) würden Sie den Menschen mitteilen?

Glaube an dich selbst und gehe nicht davon aus, dass die schlechte(re) Option wahr werden kann. Walt Disney war bei über 300 Banken, bis er einen Partner gefunden hat.

Seid dankbar für das, was ihr jeden Tag habt. Lasst uns gemeinsam Mehrwerte schaffen.

Das Interview führte Tanja Meckler / Mirjam Müller

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